Ich fühle mich wertlos

Nicht nur Menschen mit traumatischen, gewaltvollen Erlebnissen in ihrer Kindheit fühlen sich häufig wertlos und schuldig. Oft wiederkehrende Beschämungen und Demütigungen, denen man in der Schule durch die Lehrkräfte oder zu Hause ausgesetzt ist, wirken sich sowohl auf die Depressivität als auch auf das Angst- und Stressniveau deutlich negativ aus. Dies sind Ergebnisse einer Studie von Mitarbeitern der Universität Siegen, die sich nur auf den Schulbetrieb bezog. Das gleiche gilt sicher auch im privaten Umfeld. Empathie fördert dagegen das Selbstbewusstsein und die Resilienz, also die Fähigkeit zur erfolgreichen Anpassung an schwierige oder herausfordernde Lebenserfahrungen.

Als Erwachsener haben wir mehr Möglichkeiten uns Mitmenschen zu suchen, die uns gegenüber empathisch sind und andere zu meiden, die uns nicht guttun. Dies ist ein wichtiger Schritt, um wieder in die Selbstachtung und die eigene Würde zu kommen. Was verbindest du mit dem Begriff Würde, die laut Grundgesetz unantastbar ist? Neben der Amtswürde, Sachlichkeit und Ernst sind in Wörterbüchern unter anderem folgende Deutungen bzw. Synonyme zu finden: Selbstbewusstsein, Selbstachtung, Anerkennung, Respekt, Wertschätzung, Geachtet sein. Kannst du dich da wiederfinden? Von frühen (Bindungs-)Traumatisierungen Betroffene, können sich häufig unter Würde nichts vorstellen. Was soll das denn sein? Sie werden würde- und ehrlos, willensschwach und oft lächerlich gemacht. Robert J. Sternberg hat 10 Schritte aus der Demütigung beschrieben:

  1. Erkenne, dass du nicht allein bist. Sprichst du über deine Erfahrungen, findest du leichter Menschen mit ähnlichen Erlebnissen.
  2. Es ist nicht unbedingt das Talent, das Menschen erfolgreich werden lässt, sondern die Bereitschaft und der Mut nach schrecklichen Rückschlägen immer wieder weiter zu machen, anstatt aufzugeben.
  3. Meistens ist es nichts Persönliches. Wahrscheinlich bist du nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Schaue, was wirklich zu dir passt und erwarte nicht, dass du gleich beim ersten Mal das Richtige für dich findest.
  4. Lerne aus der Erfahrung. Wir dürfen Fehler machen und daraus lernen.
  5. Suche Unterstützung, am besten ein Netzwerk, das dir hilft, weiterzumachen.
  6. Nutze freie Zeit, um etwas zu tun, dass du wirklich genießen kannst.
  7. Denke zweimal nach, bevor du zurückschlägst. Deine Sache mag gerecht sein. Dennoch solltest du deine Energie besser in die Planung deiner Zukunft stecken als in Rache.
  8. Verstecke dich nicht. Nimm deinen Platz selbstbewusst ein, zeige wer du bist und wofür du stehst.
  9. Betrachte jede Krise als Chance. Nutze sie zum inneren Wachstum.
  10. Identifiziere dich nicht mit deiner Demütigung, sondern werde dir deiner Stärken bewusst und plane für deine Zukunft.

Bei dem einen und anderen Schritt kann ich dich bei Bedarf sicher unterstützen.