Selbstverwirklichung

Bist du zufrieden mit dir und deinem Leben? Gefällt dir deine Arbeit, dein Wohnort und deine sozialen Kontakte. Eigentlich haben wir in unserer Gesellschaft alle Möglichkeiten unser Leben zu gestalten. Dennoch fühlt sich die Wahl nicht immer so frei an, wie wir Geld verdienen können, wo wir wohnen wollen, mit welchen Menschen wir zusammen sein müssen.

Vor der Geburt

Schon an den ungeborenen Menschen werden oft schon Ansprüche gestellt. Selbst in unserer aufgeklärten Gesellschaft wünscht sich oft noch ein Elternteil einen Stammhalter. Selbstständige Eltern erhoffen sich eventuell ein Kind, dass das Familienunternehmen weiterführt. Nach zwei Söhnen sollte doch endlich eine Tochter kommen. So werden schon Erwartungen an das Kind gesetzt, die ihm nicht entsprechen.

Lebensziele der Eltern

Manche Elternteile hatten Wünsche für das eigene Leben, die sie nicht verwirklichen konnten. Oft sind diese Wünsche beruflicher, sportlicher oder künstlerischer Natur. Zum Beispiel ein Vater oder eine Mutter, die gerne studieren wollten, um einen medizinischen Beruf zu ergreifen. Sie wurden aber daran gehindert, weil ein Kind unterwegs war, weil Geld verdient werden musste. Nun wollen sie dieses Kind dazu bringen dieses Studium zu absolvieren. Andere wollen, dass ihr Kind die erste Geige spielt oder in die Fußstapfen von Boris Becker im Tennis tritt. So wird das Kind bereits Zwängen und Erwartungen ausgesetzt, die nichts mit dessen Wünschen zu tun haben.

Bedürfnisse

Im ersten Lebensjahr sind wir noch sehr abhängig von unseren Eltern zur Erfüllung unserer Bedürfnisse. Ob wir schlafen oder Aufmerksamkeit wollen, hungrig oder satt sind, wir uns geborgen oder einsam fühlen, liegt in der Hand unserer Eltern oder deren VertreterInnen. Ob wir mit unseren Bedürfnissen gesehen werden, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Rigide Erziehungsmethoden lassen keinen Raum, um angemessen auf das Kind zu reagieren. In meiner Generation war es zum Beispiel üblich, dass das Kind alle vier Stunden gefüttert wurde, also nach der Uhr, nicht gemäß dem Hunger. Manchmal leben im Haushalt noch pflegebedürftige Großeltern oder kranke, bzw. behinderte Geschwister. So kann nur eingeschränkt auf das Kind eingegangen werden.

Impulse und Neugier

Ungefähr im 2. Lebensjahr, wenn wir krabbeln und laufen können, sind wir voller Neugier und wollen die Welt entdecken. Impulsgesteuert sind wir kaum aufzuhalten. Selbst ein aufgeschürftes Knie interessiert uns nicht. Sehr ängstliche Eltern können das Entdecken eindämmen, so dass das Kind sich nicht mehr traut und die Impulse zurückgehalten werden. Erwachsene, die dem Kind alles abnehmen, weil sie meinen, es viel besser zu können als das Kind, veranlassen dadurch oft das Kind, seine Kreativität zurückzuhalten.
Andere Kinder werden wieder ganz früh in Verantwortung und Pflichten geschubst, dass ihnen gar keine Zeit bleibt, ihre Impulse zu spüren und ihnen nachzugehen. Diese werden dann unterdrückt, was oft zu Übersprungshandlungen und ablenkenden Verhaltensweisen führt.

Wünsche und Pläne

Mit 3 Jahren, bei manchen etwas früher, bei anderen etwas später, entwickelt das Kind ein Bewusstsein für das eigene selbst. Vorher spricht das Kind von sich in der dritten Person. Dann beginnt das Wort „Ich“ eine Bedeutung zu bekommen. In dem Alter taucht das eigene Wollen, die eigenen Wünsche auf und das Kind beginnt Pläne zu machen und Ziele anzustreben. Entscheidungen und Konsequenzen sind auch ein wichtiges Thema in dem Alter. Konntest du dich als Kind entfalten oder haben rigide Erziehungsmethoden, strenge Moralvorstellungen oder kranke Elternteile dir keinen Raum gelassen.

Unterstützung

Obwohl wir eine auf den ersten Blick glückliche Kindheit hatten, können unsere Möglichkeiten, uns selbst zu verwirklichen eingeschränkt sein. Wir können unser Potenzial nicht leben, da die Erfahrungen aus unserer Kindheit Verhaltensmusster hervorgefufen haben, mit denen wir uns selber einschränken. Wir haben viel aufgegeben, um im Kontakt sein zu können. Als Kind ist dieser Kontatk zu den Eltern existenziell, ohne ihn würden wir verhungern, verdursten oder erfrieren.
Unser Körper kann uns unterstützen, zu lernen, Raum für unsere Bedürfnisse, unsere Neugier, unsere Impulse und unsere Ziele im sozialen Kontakt zu nehmen. Hier findest du ein Video, das dir dabei helfen kann. Falls du noch Fragen hast, kannst du gerne mit mir Kontakt aufnehmen.