Nachlese Workshop – Grenzen setzen und meinen Raum einnehmen

Bei dem ganztägigen Workshop „Grenzen setzen und meinen Raum einnehmen“ in Offenbach habe ich mit Unterstützung meiner Frau Ulrike Johannsen sowohl Theorie vermittelt als auch viele Übungen mit einem Partner und in der Gruppe durchgeführt. Zum Ankommen und zwischendurch hat meine Frau mit der keltischen Harfe einen Klangteppich bereitet, der die Prozesse unterstützt hat.

Grenzen und Kontakt

Grenzen sind ein komplexes und vielschichtiges Thema und spielen sowohl im Beruf wie in Freund- und Partnerschaften eine wichtige Rolle. Es wurden verschiedene Erklärungsmodelle vorgestellt. Es gibt auch kulturelle Unterschiede. In Nordeuropa wird meist ein größerer Abstand gehalten als zum Beispiel in vielen Gebieten Südeuropas.

Bei den Übungen ist es wichtig, diese nicht alleine zu machen, da ein wichtiger Lerneffekt ist, sich abgrenzen zu können und dabei im Kontakt mit dem Partner bzw. der Gruppe zu bleiben. Zu erleben, dass eine Grenze gleichzeitig eine Kontaktfläche ist, ist die neue, heilsame Erfahrung.

Wir haben vor noch gar nicht so langer Zeit in der Großfamilie gelebt, davor sogar in der Sippe, im Stamm. Wir brauchen den Kontakt zu den anderen, aber in einer gesunden Form. Während unserer Kindheit haben wir für diesen überlebenswichtigen Kontakt zu Mutter und Vater oft unsere eigenen Bedürfnisse und Grenzen vernachlässigt.

Positive Auswirkungen der Grenzsetzung

Zum Anfang haben wir zehn positive Auswirkungen ausgeführt, wenn wir uns abgrenzen. Wir werden selbstbewusster, die Beziehungen profitieren, die Kommunikation wird klarer und präziser, wir haben weniger Stress und mehr Zeit für Menschen, Tätigkeiten, Hobbys, die wir mögen, die uns gut tun, eine Ressource darstellen. Vor allem wächst das Vertrauen, da unser Gegenüber weiß, dass das Ja ehrlich gemeint ist und nicht nur aus der Angst kommt, den Freund, die Freundin oder PartnerIn zu verlieren.

Emotion der Grenzverletzung

Wir haben auch eine Emotion, die uns deutlich zeigt, wenn unsere Grenzen verletzt wurden: Die Wut. In der Wut steckt viel Kraft. Viele haben Angst vor der Wut, weil diese gleichgesetzt wird mit Kontrollverlust. Bei Frauen noch häufiger als bei Männern kommt  die Angst dazu, aus dem Schema zu fallen und nicht mehr geliebt zu werden. Wir können aber lernen, Wut zu spüren und dabei mit unserem Zentrum verbunden zu bleiben, um so die schöpferische Kraft zu leben. Mit der Wut ist uns eine Energie gegeben, unser Inneres zu schützen.

Wut ist überlebenswichtig

Laut dem berühmten Ethnologen Konrad Lorenz ist Aggression/ Wut ein wichtiger Bestandteil des Lebens. Ohne den wäre vermutlich Leben, so wie wir es kennen, nicht möglich. Normalerweise führt Aggression zu einem angemessenen Raum zwischen den Tieren, damit sie zahlenmäßig nicht zu viele werden und ihren Lebensraum zerstören und damit sich selbst. Wenn die Überbevölkerung zu groß wird, intensivieren sich die Interaktionen und führen zu immer größeren Stress. Mit der Zunahme des psychischen und emotionalen Stresses werden wir dünnhäutiger, der Stoffwechsel ändert sich, die Geburtenrate sinkt während die Todesrate steigt.

Tipp für Sie:

Achten Sie  doch mal darauf, ob Sie für sich Ihre Grenzen schon so kommunizieren, wie Sie das wollen oder ob Sie damit noch nicht zufrieden sind und eher Schwierigkeiten haben “Nein zu sagen”.

Interessiert:

Ich helfe Ihnen gerne. Sie können entweder eine Einzelstunde bei mir buchen oder ich komme für einen Workshop für ein bis zwei Tage zu Ihnen. Gerne können Sie sich bei mir auch für den nächsten Workshop vormerken lassen, ich informiere Sie dann über die nächsten Termine.