Depressionen im Zusammenhang mit der Entwicklung des Kindes

Bei vielen niedergeschlagenen, antriebslosen und depressiven Menschen kann man folgende Verhaltensweisen häufig beobachten:

  • Sie haben Schwierigkeiten, die eigenen Bedürfnisse zu spüren
  • Sie können kaum zwischen den eigenen Bedürfnissen und denen der anderen unterscheiden
  • Sie können schlecht starke Gefühle aushalten
  • Sie ziehen sich aus provokativen, heiklen Situationen zurück, indem sie ausweichen bzw. ihre Aktivität nonverbal verändern
  • Sie wissen nicht, was Hilfe bedeutet
  • Sie leben auf Sparflamme, d. h. sie halten die Kraft ihrer Emotionen und Aktionen zurück
  • Sie glauben, dass andere mit ihrer Kraft nicht umgehen können und ihr nicht gewachsen wären
  • Sie opfern sich selbst auf, um anderen einen Gefallen zu tun
  • Sie gehen gebeugt, als ob sie ein Joch tragen würden
  • Sie fühlen sich schnell schuldig und für alles verantwortlich
  • Sie können Konsequenzen nicht vorhersehen und haben daher oft Probleme mit Entscheidungen und Planung
  • Sie identifizieren sich über ihr Tun

Ursachen

Diese Verhaltensweisen können entstanden sein, weil das Elternhaus überbeschützend und kontrollierend war oder sehr bestrafend agiert hat. Beides führt zur Unterdrückung des eigenen Wollens, eigener Wünsche und Aktionen des jungen Menschen in der Entwicklung. So kann er nicht in seine Kraft kommen.

Wird einem Kind alles abgenommen, hat es keine Chance selbständig zu werden und zu entdecken, was gut und nicht so angenehm für es ist.
 In der Zeit, in der Kinder laufen lernen, entdecken sie auch die Lust, alles zu erforschen und auszuprobieren. Sind die Eltern sehr ängstlich, unterdrückt das Kind diese Impulse und letztendlich die Lebenslust. Es übertragen sich sozusagen die Ängste auf das Kind und lähmen es sinnbildlich.

Ist ein Elternteil oder beide selbst belastet, überfordert oder krank, können sie meist nicht auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen. Rigide Erziehungsmethoden wie „Jedes Kind kann schlafen lernen“ oder „Schreien stärkt die Lungen“ führen dazu, dass die Grundbedürfnisse des Kindes ignoriert werden. So spaltet sich das Kind von seinen Bedürfnissen ab, kann sie also nicht mehr wahrnehmen, spüren und regulieren.

Was ich für Sie tun kann

Die gute Nachricht ist, dass sie alles noch nachlernen können. Insbesondere wenn sie dazu die Muskeln mit einbeziehen, die in den entsprechenden Lebensphasen besonders genutzt wurden. So können Sie sich wieder in die Lage versetzen, Ihre Bedürfnisse zu erkennen und auszudrücken, sich auch schwierigen Situationen zu stellen und wieder in Ihre Kraft zu kommen ohne dabei den Kontakt zu Freunden, Partner und Familie zu verlieren.