Wer ist schuld?

 

Gehörst du zu den Menschen, die vorwiegend die Schuld bei sich suchen oder zu denen, die hauptsächlich die anderen für schuldig halten. Erfahrungen, die du im Alter von zwei bis vier Jahren gemacht hast, spielen hier eine große Rolle.

Ich entwickle meinen eigenen Willen

In dieser Phase von zwei bis vier Jahren erkennen wir, dass wir eine selbstständige Persönlichkeit sind und entwickeln unseren eigenen Willen. Gleichzeitig kommen wir in unsere Kraft und haben den starken Wunsch zu helfen. Die Arm- und Schultermuskulatur wird kräftig genug, um zum Beispiel Einkaufstaschen und andere Lasten zu tragen. Wir beginnen außerdem zu hüpfen, zu springen und zu stampfen, da auch die Beinmuskeln stärker werden. Der Oberkörper wird größer, damit bekommt das Zwerchfell Raum, die Atmung zu unterstützen und uns so mit mehr Energie zu versorgen. Außerdem entdecken wir die Freude zu balancieren und experimentieren mit dem Gleichgewicht. Insgesamt werden wir in dem Alter sehr agil und laut.

„Ich mache alles falsch!“

Wenn Elternteile Gewalterfahrungen gemacht haben, wird oft die Kraft mit Aggression gleichgesetzt und im Keim erstickt. Rigide, reglementierende und strafende Erziehungsmethoden, die den Willen des Kindes brechen, können auch dafür sorgen, dass das Kind sich eher zurückzieht. Wurde dir schon in jungen Jahren zu viel aufgebürdet oder hast du selber Lasten übernommen, in der Hoffnung, dann mehr Kontakt zu deinem Vater oder deiner Mutter zu haben? Oft sieht dann der Oberkörper beim Erwachsenen so aus, als ob er ein Joch tragen würde. Ständige Schuldzuweisungen der Eltern verstärken noch die Effekte. Diese Menschen nehmen nicht nur die Lasten anderer auf sich, sondern auch deren Schuld. Typische Glaubenssätze, die dann entstehen, sind zum Beispiel: „Ich mache alles falsch!“ oder „Egal was ich tue, es ist nicht richtig!“

„Sag mir nicht, was ich tun soll“

Falls du als Kind deine Kraft erst entwickeln konntest, dann aber die traumatisierten oder depressiven Eltern keine Energie hatten, Grenzen zu setzen, sich unterlegen fühlten und aus dieser Ohnmacht versuchten, dich als Kind über Drohungen und Schuldzuweisungen zu bändigen, wird oft die eigene Kraft zurückgehalten. Dies geschieht häufig auch bei sehr moralischen Eltern, die nur in Kategorien wie richtig oder falsch, tugendhaft oder sündig, denken. Also strafende und abwertende Erziehungsmethoden, die gleichzeitig Dominanz und Disziplin propagieren, können dazu führen, dass du als Kind – und damit später auch als Erwachsener – deine eigene Kraft zurückhältst, um die anderen nicht zu überwältigen. Es herrscht das Gefühl vor, ich bin zu viel für die anderen, wenn ich meine ganze Energie und Kraft einsetze. Damit kommt insgesamt eher eine zornige und ablehnende Haltung auf mit der Überzeugung, als einziger zu wissen was richtig und falsch ist und die Schuld liegt immer beim Gegenüber. Die zurückgehaltene Kraft macht sich auch körperlich bemerkbar, der Oberkörper wirkt wie in einen Schraubstock gespannt, die Schultern sind hochgezogen, ein Bullennacken zeigt sich und die Bauchatmung fällt schwer, da das Zwerchfell angespannt ist.

Veränderung ist in jedem Alter möglich

Erkennst du dich wieder? Möchtest du diese Verhaltensweisen ändern? Dann nimm am besten gleich heute Kontakt mit mir auf für weitere Informationen oder um einen Termin zu vereinbaren entweder per Telefon – 0178 17 28 999 – oder per E-Mail.